In vielen Lehrberufen in der Schweiz muss am Ende der Lehre eine Individuelle Praktische Arbeit (IPA) abgeschlossen werden. Hierbei unterscheidet sich der Umfang einer IPA von Lehrgang zu Lehrgang. Unser Lehrling Jerico hatte nun im Rahmen seiner Lehre zum Applikationsentwickler die Möglichkeit, sein angelerntes Wissen und seine Skills in seiner IPA unter Beweis zu stellen.

Tatkräftige Unterstützung bei dieser Arbeit erhielt er von seinen beiden Berufsbildnern Bobby und Raphael, doch den Löwenanteil musste sich unser Lehrling selber erarbeiten.

 

Gilles (G): Deine IPA hast du nun abgeschlossen. Wie hast du die Zeit während der IPA wahrgenommen?

Jerico (J): Es war auf jeden Fall sehr schwierig und stressig. Der Druck war während dieser 10 Tage sehr hoch für mich. Ich hatte nur im Kopf, dass ich eine gute Arbeit leisten wollte.

 

G: Kannst du uns kurz erläutern, wovon deine Arbeit handelte?

J: Ich musste also eine (Web-)Anwendung erstellen, die digitale Visitenkarten generiert. Dadurch wird die Erstellung von Visitenkarten einfacher und kostengünstiger. Das Teilen der Visitenkarte kann durch Scannen des QR-Codes auf der digitalen Karte erfolgen. Mit einem Klick können auch alle auf der Karte hinterlegten Daten auf Ihrem Gerät gespeichert werden.

 

G: Was waren die grössten Herausforderungen?

J: Die grösste Herausforderung war die Sprache, da ich noch ein paar Schwierigkeiten mit der Grammatik hatte. Neben der Sprachbarriere fand ich auch das Zeitmanagement ein wenig schwierig. Ich musste sehr präzise arbeiten (was ich versucht habe), da ich die Dokumentation schreiben und die gesamte Anwendung in nur zehn Tagen erstellen musste.

 

G: Im Umkehrschluss, was fiel dir dafür umso leichter?

J: Auf jeden Fall das Erstellen der Anwendung! Ich liebe es, etwas nur auf der Grundlage einer Idee zu bauen und am Ende zu sehen, dass es schön umgesetzt wurde.

 

G: Nun hast du während der IPA ein Tool entwickelt, mit welchem es möglich ist, einfach und schnell digitale Visitenkarten zu erstellen. Wirst du das Projekt weiterverfolgen?

J: Ja, auf jeden Fall. Ich möchte gerne weiter an diesem Tool arbeiten und es verbessern. Es gibt noch viele Elemente, die ich hinzufügen kann.

 

G: In einem solchen Vorhaben ist die Terminplanung natürlich wichtiger Bestandteil eines Erfolgs. Hast du alle Ziele, welche du dir gesteckt hast, erreichen können?

A: Ich würde sagen, dass ich die meisten meiner Ziele und alle Hauptziele erreicht habe. Es gibt zwar einige kleinere Details, die ausgelassen wurden, aber das lässt sich beheben.

 

G: Während der Lehre ein Dokument im Umfang von fast 130 Seiten zu schreiben, ist eine grossartige Leistung! Wie sieht es denn mit dem Code aus? Wie viele Zeilen Code hast du geschrieben?

J: Leider kann ich das nicht genau sagen, da es nicht so einfach ist, weil einige Dateien vom Framework generiert wurden. Aber wenn ich es schätzen müsste, wären es über 1400 Codezeilen.

 

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G: Nun kannst du diesen Teil deiner Lehre ebenfalls Geschichte nennen und von deiner To-Do-Liste streichen. Obwohl die Noteneröffnung erst im Juni ist, möchte ich dir für diese Leistung herzlich gratulieren. Gönnst du dir nun ein wenig Urlaub?

J: Danke! Selbst wenn ich feiern möchte, fühlt es sich nicht richtig an, ohne die genauen Ergebnisse zu kennen. Also würde ich sagen, dass ich jetzt noch warten muss.

 

G: Ich werde natürlich für dich mitfiebern. Wenn du dem Jerico von vor der IPA eine Nachricht überbringen könntest, was würdest du ihm sagen?

J: Meine Nachricht an ihn ist, dass er sich auch theoretisch vorbereiten muss. Dazu gehört beispielsweise die Recherche darüber, wie Dokumentationen erstellt werden, was Reflexionen sind und wie er am besten seine Zeit planen kann.

 

G: Vielen Dank hast du dir Zeit genommen, uns einen Einblick in deine Arbeit zu geben!